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Die Furcht vor der Dürre

Mai, kühl und nass, füllt dem Bauern Scheun´ und Fass. Dieser bekannte Spruch ist weniger eine Zustandsbeschreibung, als vielmehr ein Wunsch, der sich auf normale Wetterverhältnisse im Laufe einer Wachstumsperiode richtet. Nach dem übermäßig trockenen Vorjahr waren die Regenfälle im Frühling besonders wichtig. Wir wissen aber, dass die normale Bodenfeuchte noch nicht erreicht wurde, auch nicht durch den Regen am Ende des Monats April. Dieser hat allerdings, nicht nur zur Freude der Feuerwehrleute, die bereits wieder gestiegene Waldbrandgefahr verringert. Sehen wir also den Dingen mit einer gewissen Gelassenheit entgegen, auch wenn wir wissen, dass sich extrem trockene Jahre immer wieder ereignen können. Das Wettersystem der Erdatmosphäre ist ein großer Zufallsgenerator. Zu dessen Betrieb wird auch nicht die Beihilfe des Menschen mit seiner Industrie und dem dadurch bedingten zusätzlichen CO2-Ausstoß benötigt. Man lese dazu über das Jahr 1540, also lange vor dem Industriezeitalter, und die damalige, schreckliche Dürrekatastrophe in Europa nach, bei der es 11 Monate nicht regnete und Flüsse wie Rhein und Elbe trockenen Fußes durchschritten werden konnten.

Heute stellen wir erst einmal fest, dass es in der zweiten Hälfte des Monats April sieben Einsätze unserer Feuerwehr gab, wobei die Ereignisdichte in den letzten Tagen des Monats sehr hoch war. GWL Fabian Hälschke bedankt sich ausdrücklich bei den Kameraden für die hervorragende Einsatzbereitschaft, sogar am Ostersonntag, und die vorbildlich Abarbeitung dieser Einsätze. Am 15. April rief der Alarm die komplette Gemeindefeuerwehr zum ehemaligen EKZ in der Hauptstraße 59. Dieser Übungseinsatz war als spezielle Ausbildung für die Atemschutzgeräteträger konzipiert. Vernebelte Räume mussten nach Personen abgesucht werden, das Tschechische Rote Kreuz aus Šluknov war an der Übung beteiligt. Am 16. April gab es in der Windgasse einen Verkehrsunfall, eine verletzte Person war zu bergen und ausgelaufene Betriebsstoffe waren zu beseitigen Am 18. April musste am Niederen Mandauweg der defekte Sauerstofftank einer Beatmungsstation „behandelt“ werden. Am Ostersonntag, dem 21. April, wurde die OFW Großschönau zu einem Verkehrsunfall an den Hainewalder Kälbersträuchern gerufen. Eine Person wurde eingeklemmt, zwei Kinder in dem Fahrzeug blieben, wie durch ein Wunder, unversehrt. Zwar lag die Einsatzleitung formal bei der FFW Hainewalde, aber die in diesen Dingen besonders erfahrenen Kameraden der OFW Großschönau leisteten die Personenrettung, die eingeklemmte Person wurde von ihnen mit Hilfe von Schneider und Spreizer befreit.

Am 25. April wurden das neue TLF und der Schlauchwagen der OW Großschönau nach Dürrhennersdorf gerufen. Ein Wohnhaus brannte, die Bewohnerin, eine ältere Frau, konnte ihr Haus gerade noch mit Hilfe ihres Rollators verlassen. Die SZ Zittau berichtete über diesen tragischen Vorfall. Am Abend des 27. April gegen 21.30 Uhr wurde die OW Großschönau zum Forsthaus gerufen, um die nach einem Verkehrsunfall ausgelaufenen Betriebsstoffe eines PKW zu beseitigen. Und am 28. April musste in der Hauptstraße einer hilflosen Person mittels Türnotöffnung geholfen werden.

Bevor der Höhepunkt des Frühjahrs, das Maibaumsetzen, gefeiert werden konnte, waren noch verschiedene Dinge des Lebens zu absolvieren. OWL Fabian Hälsche und sein Stv, Kai Lange gratulierten der Ortsfeuerwehr Hörnitz zum 125. Jubiläum. Die Wehrleitung kondolierte den Angehörigen von Rolf Englisch (OF Waltersdorf) und Dieter Nachtwei (OF Großschönau. Kamerad Nachtwei konnte erst vor ein paar Wochen für seine vierzigjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr ausgezeichnet werden (vgl. NBL April). Er pflegte über viele Jahre hinweg als Chronist die Einsatzgeschichte der Feuerwehr Großschönau. In der Amtszeit von Kommandant Dieter Neumann war er lange als stellvertretender Wehrleiter tätig. Wir werden die Kameraden in guter Erinnerung behalten.

Mit dem Fest zum Maibaumsetzten ging alles gut. Es gab schönes Wetter und viel Zuspruch, sicher auch durch einige der Zuschauer von der feierlichen Einweihung der neuen Bahn-Bus-Umsteigestelle, der Spielmannszug war in voller Aktion, der Maibaum sträubte sich etwas, denn er ist ja schon ziemlich alt und bedarf der Ablösung. Der Böllerschuss seitens der Schützen hob die Bedeutung des Ereignisses angemessen hervor, Kommandant Fabian Hälschke und Bürgermeister Frank Peuker sprachen zu den festlich gestimmten Zuschauern, und besonders die älteren Gäste lauschten wieder gern der böhmischen Blasmusik aus Varnsdorf. Der Rest folgte dem bekannten und bewährten Muster: Bratwurst und ein wenig Bier, Lampionumzug, ein prächtiges Feuer und Musik von der Disko. Es war ein schöner Tag, und die Kameraden der Feuerwehr haben sich viel Mühe gegeben, ihn ordnungsgemäß auszurichten.

Am Sonnabend, dem 4. Mai, standen die Kameraden der OFW Großschönau um 15.30 Uhr vor dem Standesamt Spalier, um auch auf diese Weise ihrem Kameraden Toni Kappheim und seiner Frau Sandra zur Hochzeit zu gratulieren. Möge ihrem gemeinsamen Weg immer Glück beschieden sein.

© Text und Bilder CM / Mehr Infos und Bilder:

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