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Großalarm im Altweibersommer

Die spätsommerlichen Temperaturen und hervorragendes Wetter nutzt sicher jeder für seine Belange und genoss die Wochenenden mit Sonne pur. Den Kameraden der Gemeindefeuerwehr stand jedoch ein recht gefüllter Terminkalender im September bevor.So war das Stellen der Einsatzleitung und Absicherung des immer mehr wachsenden Oberlausitzer Dreiecksrennens auch dieses Jahr eine Herausforderung. Zusammen mit den Feuerwehren Waltersdorf, Bertsdorf, Jonsdorf und Großschönau sowie dem DRK Verband Löbau Zittau, begann mit der Abnahme der Fahrerlager und der Einweisung und Schulung an den Tourenwagen der Dienst von insgesamt 25 Kameraden der Feuerwehr Aufmerksam verfolgten die Fahrer die Visite der Feuerwehr: „So etwas gibt es auf großen Rennstrecken nicht!“, betonte Rico Meusel, welcher seinen Skoda RS 130 und sein Gridgirl zur Lehrvorführung „Bergung aus einem Rennwagen“ zur Verfügung stellte.

Andre Richter, welcher die technische Abnahme leitete, war wie in den vergangenen Jahren mit Rat und Tat zur Seite und erarbeitete im Frage-Antwort- Dialog Eventualitäten. „Wir sind hier, um im Ernstfall zielgerichtet und professionell Hilfe zu leisten! Darauf bereiten wir uns jedes Jahr auf das Neue bestens vor.“, erläuterte GWL Fabian Hälschke gegenüber Martin Utberg im Interview, welcher mit seinem Fernsehteam von TOP Speed TV diesen Moment festhielt. Das Rennwochenende verlief aufregend, und die Kameradinnen und Kameraden des DRK und der Feuerwehr hatten einige Zwischenfälle abzuarbeiten. Meist blieb dies den Augen der Besucher oder Teilnehmern verborgen, was auf die hohe Einsatzbereitschaft und Professionalität zurückzuführen ist, und das im Ehrenamt!

Trotz mitunter schwieriger Rahmenbedingungen an diesem Wochenende, erfüllten die Einsatzkräfte, die an sie gestellten Forderungen.

Wenige Tage später, am Samstag dem 17 September, wurden die Kameradinnen und Kameraden erneut gefordert. Jedoch in einem Ausmaß und in einer Lage, die so noch nicht geübt worden ist (siehe auch Artikel SZ).

Eine Übung in diesem Ausmaß vorzubereiten braucht Zeit, Geduld und ein hohes Maß an Geheimhaltung. So hatte das vierköpfige Team der Übungsleitung, bestehend aus dem Stv KBM Peter Seeliger, dem ärztlichen Leiter im Landratsamt Dr. Jens Schiffner, den GWL Spitzkunnersdorf Jürgen Reichel und Großschönau Fabian Hälschke, eine Vielzahl an Hürden zu nehmen. So waren zum Beispiel die durch den Holzeinschlag stark zerfahrenen Wege auf dem Weberberg, einer von vielen Faktoren, die zu bewältigen waren.

Als um 07.50 Uhr die Sirenen in Waltersdorf und Großschönau zu hören waren, ahnte noch niemand was sich an diesem Sonnabend im Verlauf des Tages entwickelte! Das Übungsszenario „MANV 3“ (Massenanfall an Verletzten / mehr als 20 Personen) war das eingängige Schlagwort was eine Rettungskette auslöste, wie sie im Landkreis Görlitz so noch nicht geübt wurde.

Die Einsatzleitung übernahm GWL Fabian Hälschke. „Den einzigen Vorteil, den ich hatte war der, dass ich das Drehbuch kannte. Jedoch nicht, welche Lage sich daraus entwickelt!“ Das TSFW von der OF Waltersdorf war das erste Fahrzeug an der Unglücksstelle. Der Stv OWL Rene Schicht verschaffte sich ein Lagebild. Auf dieser Grundlage konnten dann weitere Kräfte und Mittel hinzugezogen werden. So ertönten kurz danach in den Nachbargemeinden die Sirenen. Der Stv GWL Norman Postler übernahm den sogenannten Sammelplatz auf der Schisswiese. Eine der Schlüsselaufgaben in einem Einsatz dieser Größe. Er erfasste alle alarmierten Kräfte mit ihren Fahrzeugen und Besatzungen und meldete diese an die Einsatzleitung, welche im Verlauf der Übung von drei Führungsunterstützungsgruppen begleitet wurde. Und so baute sich mehr und mehr der Einsatz auf. Was vielen Bürgen verborgen blieb, sind die Leistungen der Kameraden im Einsatzgebiet. 31 Verletzte mussten über lange Wege und durch schwieriges Gelände zu den Krankenwagen verbracht werden. Bis zur völligen Erschöpfung gaben die Frauen und Männer der Feuerwehren und des DRK alles!

Auch der real existierende Waldbrand, der durch einen Mitarbeiter des Sachsenforsts immer wieder eingespielt worden ist, musste zudem auch bekämpft werden. Zur Hilfe kam hier ein Waldbrandtanklöschzug aus dem Norden. Für diese Kameraden eine völlig neue Erfahrung. Echte Berge! Für die Kraftfahrer, die ja eher das Flache bevorzugen, bekam das Wort Gelände nun eine neue Bedeutung. Auch Bürgermeister Frank Peuker kam persönlich zum Standort der Einsatzleitung an der Neuen Sorge und konnte sich so einen recht eindrucksvollen Einblick in die Arbeit der Führungsgruppen des Landkreises und der Rettungskräfte machen. Nachdem alle Verletzen geborgen waren, galt es nun noch aufzuräumen. Die Küche des DRK hatte auf der Schisswiese das Essen vorbereitet und so konnten alle 250 Helfer und 31 Übungsverletzte bestens verpflegt werden. in der Kurzauswertung hob Stv KBM Peter Seeliger hervor, welche Tragweite eine solche Übung hat und was aus den Erfahrungen gewonnen werden kann. Einsatzleiter GWL Fabian Hälschke dankte allen für die überragende Leistung und appellierte an die Bevölkerung, das Ehrenamt zu achten. Zusammenfassend sind die gewonnenen Erkenntnisse über die Zusammenarbeit und Bewältigung solcher Ereignisse Gold wert! Darüber sind sich alle einig. An dieser Stelle gilt der Dank der Übungsleitung an alle, die im geheimen an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt waren.

Die Gemeindewehrleitung gratuliert Kam. Jens Hahmann von der OF Waltersdorf zum 50. sowie Kam. HansJürgen Scheper zum 60. Geburtstag.

Text FH / Bilder CM

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