Die letzten Einsätze

26.02.2024  Brandeinsatz  in Gartensiedlung am HUtberg Großschönau  Brand einer Gartenlaube
24.02.2024  Brandeinsatz  in Hörnitz Ernst Thälmannstraße  Brand eines PKW an
17.02.2024  Hilfeleistung  in Hutberg Großschönau  Gemeldete Hilfe Rufe aus

Aus unserer Galerie


Bei der Feuerwehr ist alles gut

Eine Nachricht zur Technik soll heute am Anfang stehen. Das defekte HLF, wir erinnern uns an den Ausfall während des Grußschinner Schissn´s, ist wieder einsatzbereit. Es war, wie schon vermutet, doch die Hydraulikpumpe für das Automatikgetriebe. Nun ist alles wieder in Ordnung, und das Fahrzeug steht wieder für alle Einsatzzwecke bereit. Aus der jährlichen Statistik wissen wir um den hohen Anteil technischer Hilfsleistungen der Feuerwehr bei Unfällen im Straßenverkehr. Und aus der eigenen Erfahrung als Verkehrsteilnehmer haben wir alle eine Vorstellung davon, was dabei schiefgehen kann. Wir haben auch einigen Respekt vor einer Begegnung mit landwirtschaftlichen Maschinen, schon deshalb, weil sie auf der Straße mehr Platz benötigen, als wir mit unseren Fahrzeugen.

Riesige Mähdrescher erleben wir meistens gemeinsam mit einem Begleitfahrzeug und gelber Rundum-Warnleuchte. Aber, es gibt auch wirklich sehr seltsame Vorfälle, die dann zu einem Einsatz der Feuerwehr führen können. So auch am 15. August vor 14.00 Uhr, als ein Mähdrescher mit angehängtem Schneidwerk ohne „Geleitschutz“ aus der Richtung Niederdorf in die David-Goldberg-Straße eingefahren war. Diese an sich schon ziemlich schmale Anliegerstraße verengt sich auf Höhe der Hausnummer 22, und der Fahrzeugführer überfuhr und beschädigte eine Vorgartenmauer aus Sandstein. Weiter oben wird diese Straße noch enger. Die Polizei wurde hinzugezogen und forderte über die IRLS Ostsachsen technische Hilfe an. Die Gemeindefeuerwehr unter Führung von Einsatzleiter Thomas Schaaf stellte bei ihrem Eintreffen um 14.05 Uhr fest, dass der Mähdrescher mit angehängtem Schneidwerk in der David-Goldberg-Straße nicht zurücksetzen konnte. Infolge einer Entscheidung durch die Polizei wurde daraufhin ein Teil des Gartenzaunes auf Höhe David-Goldberg-Straße 20 durch die Feuerwehr entfernt. Anschließend wurde der Mähdrescher durch die Engstelle eingewiesen und konnte diese schließlich verlassen. Um 16.00 Uhr war der Einsatz beendet. Die berechtigte Frage nach der Ortskenntnis des Fahrers oder dem Grund für die Wahl dieser für einen Mähdrescher ungewöhnlichen Fahrtroute kann hier nicht beantwortet werden. Festzustehen scheint, dass mit etwas mehr Umsicht der entstandene Schaden und auch der damit verbundene Ärger vermeidbar gewesen wären.

Am 22. August fand eine geplante Einsatzübung zum Thema Vegetationsbrand statt. Daran nahmen die Kameraden der Großschönauer und der Varnsdorfer Feuerwehr (Sbor dobrovolných hasičů Varnsdorf) teil. Übungsleiter waren David Lejčko und Fabian Hälschke, Dass dieses Thema von großer Bedeutung ist, haben die Ereignisse aus der jüngsten Zeit, sowohl in Nordböhmen, als auch in Sachsen gezeigt. Aus den Erfahrungen gemeinsamer Einsätze, wie in der Böhmischen Schweiz oder neulich bei einem Hausbrand in Varnsdorf, wissen die Kameraden um die Bedeutung einer sicheren Kommunikation zwischen den Einsatzkräften. Deshalb verständigte man sich zu Beginn der Übung zunächst darauf, Englisch dafür zu nutzen. Sowohl bei den tschechischen, als auch den deutschen Kameraden nimmt der Anteil jüngerer Leute zu. Das ist dem ganz normalen Generationenwechsel geschuldet. Leider, und das ist hier an der Grenze durchaus sehr bedauerlich, können sich nur ziemlich wenige Leute in der Sprache der Nachbarn verständigen, aber die Jüngeren lernen Englisch, und das hilft dann doch weiter. Danach gab es eine Einweisung durch die Übungsleiter. Auf dem Gelände waren mehrere Übungsstationen eingerichtet worden. Anschließend wurde wechselseitig die vorhandene Ausrüstung und deren Verwendung erklärt. Im praktischen Teil wurde mit Werkzeugen und Geräten, wie Feuerpatsche, Dungharke, Wiedehopfhacke und Löschrucksack in einer dafür vorbereiteten Fläche gearbeitet.

Anschließend wurde durch die Löschgruppen der beiden Seiten ein etwas größeres Feuer (Spotfire, ein Begriff aus der Waldbrandbekämpfung) in Angriff genommen, wobei mit einem minimalen Einsatz an Wasser gearbeitet wurde. Verschiedene Methoden und Ausrüstungen warfen auch fachliche Diskussionen auf, was ebenfalls der Verständigung dient. Eine weitere gemeinsame Übung wird folgen, und an der Verständigungsgrundlage, also Englisch, muss mit dem Ziel verbesserter Fertigkeiten gearbeitet werden. Als Erkenntnis ist festzuhalten, dass bei der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und bei bestimmten Details der Ausrüstung zur Brandbekämpfung in Böhmen ernsthafter an die praktischen Erfordernisse bei der Bekämpfung von Vegetationsbränden herangegangen wurde, als in Sachsen. Das Waldbrandkonzept des Freistaates Sachsen und des Landkreises wurde hier im Bereich des Zittauer Gebirges bisher nicht überzeugend umgesetzt. Wasserblasen (also große, faltbare Zisternen im Wald, in Frankreich seit 25 Jahren üblich) sind sehr nützlich, aber die Wege bedürfen einer ausreichenden Ertüchtigung, damit Feuerwehrfahrzeuge auf ihnen vorankommen können. Man kann nur hoffen, dass es trotz bekannter Finanzierungsprobleme dabei bald noch Fortschritte gibt. Das Gute nach solch einer anstrengenden Übung ist der kameradschaftliche Ausklang. Die Großschönauer hatten für Würste, und die Varnsdorfer für böhmisches Bier gesorgt. Also war mindestens an diesem Abend die Welt in Ordnung, oder alles gut, wie man so sagt.

© Text CM / Fotos FFW, Beispielgrafiken und Foto Zisterne Frankreich

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