Die letzten Einsätze

26.02.2024  Brandeinsatz  in Gartensiedlung am HUtberg Großschönau  Brand einer Gartenlaube
24.02.2024  Brandeinsatz  in Hörnitz Ernst Thälmannstraße  Brand eines PKW an
17.02.2024  Hilfeleistung  in Hutberg Großschönau  Gemeldete Hilfe Rufe aus

Aus unserer Galerie


Wasser bedeutet Leben auf dieser Erde. Wir Menschen bestehen sogar im Alter noch zu 50 Prozent aus Wasser, in unseren jüngeren Jahren sind es mehr als 70 Prozent. Ohne Wasser gibt es auch kein pflanzliches Wachstum, aber zu viel Wasser führt gelegentlich zu verheerenden Folgen, an die wir uns auch erinnern. Erde, Wasser und Luft waren immer da, aber Feuer musste erst entzündet werden. Es spielt für die Entwicklung von Natur und Zivilisation eine ebenso bedeutsame Rolle.
Für Feuerwehrleute ist Wasser das wesentliche Element, um verheerendes Feuer unter Kontrolle zu bringen. Wie schwer es sein kann, dabei die Oberhand zu erlangen, haben wir im Juli 2022 im Nationalpark Böhmische Schweiz und in der Sächsischen Schweiz erlebt. Wasser mit Pumpen, Tankern und Schlauchleitungen zum Feuer zu transportieren, ist eine Schlüsselfertigkeit, die schon in den jungen Jahren heranwachsender Feuerwehrleute trainiert werden muss.

Es gibt wettertechnische Begriffe, bei deren Verwendung sich gewissermaßen die Nackenhaare aufstellen. Eine „Fünf-B-Wetterlage (V b, 5 b) ist ein solcher, und es gibt noch deutliche Erinnerungen an die Katastrophe vom 7. August 2010 hier in Großschönau. Die letzte Maiwoche war nun durch tragische Hochwasserkatastrophen in Süddeutschland geprägt, aber auch für Mitteldeutschland, speziell Sachsen, klangen die Prognosen nicht gut. Aber die Wetterberichte stimmten eher nicht, was wir getrost auf die „Blauen Steine“ schieben können. Und unsere Feuerwehrleute waren sehr froh darüber, dass es keine Katastropheneinsätze gab. Allerdings, ausgerechnet für Sonntag, den 2. Juni, stimmte die Prognose. Der Vormittag war ganz brauchbar, aber am Nachmittag, zum Kinderfest im Kleinen Bad und zum Dorffest in Waltersdorf zogen Gewitter und Regenschauer über uns hinweg. Dadurch besuchten deutlich weniger Gäste als sonst das Kleine Bad.

Nein, es geht nicht um das erwähnte Märchen und die sieben Zwerge. Wie bereits angekündigt, zuletzt im Leitartikel des Bürgermeisters im Nachrichtenblatt vom April, erfolgte anlässlich des Maibaumsetzens die Indienststellung des neuen Kommandowagens der Großschönauer Feuerwehr. Dieses Fahrzeug, ursprünglich ein schneeweißer Ford Ranger Pickup, lief intern unter dem Code „Schneewittchen“. Nun ist der „Ranger“ zu einem strahlendschönen Feuerwehrauto geworden, wie die Bilder zeigen. Es hat fünf Jahre gedauert, und es wurden neue Wege bei der Beschaffung beschritten, weil ein „Kauf von der Stange“ (BM Frank Peuker) finanziell nicht darstellbar gewesen wäre. Zwar lief es auf eine Kooperation von verschiedenen Partnern hinaus, aber ohne den antreibenden Gestaltungswillen von Fabian Hälschke wäre es wohl nicht gelungen.

Wie bereits angekündigt, trat die Gemeindefeuerwehr am 15. März zu ihrer JHV zusammen. Tagungsort war das Café Weinhaus, dessen Team für eine perfekte gastronomische Versorgung sorgte. Der Rechenschaftsbericht von Gemeindewehrleiter Norman Postler griff die Inhalte der vorausgegangenen Ortswehrversammlungen auf, über die bereits berichtet wurde. Der ebenfalls bereits referierte Bericht der JFW wurde von Alexa Lange und Nick Fiebiger gemeinsam vorgetragen. Sie haben ihre Sache gut gemacht, und es war ihr erster öffentlicher Auftritt vor den Kameraden der Gemeindefeuerwehr. Anja Honisch, Stv. Vorsitzende des Spielmannszuges, trug den Bericht für das Jahr 2023 vor. Es war der Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr. Auftrittsanfragen und feste Buchungen zu verschiedenen Anlässen gab es über das ganze Jahr hinweg, mit einem Schwerpunkt in der Herbstzeit, wo innerhalb von 3 Wochen 8 Auftritte stattfanden. Insgesamt waren es 29 gelungene Auftritte. Am 23. Juni umrahmten die Musikanten das 160-jährige Feuerwehr-Jubiläum in Varnsdorf. Auf Anfrage von Herrn Simm, SOEG, kam es am 9. Juli und am 13. August zu zwei Tagen eines anstrengenden, aber erfolgreichen Auftritts mit „Musik auf der Bimmelbahn“. Für Ereignisse, wie diese, den Eibauer Bierzug, Lampionumzüge, Faschings- oder Traditionsveranstaltungen, werden Instrumente und Musikanten benötigt.

Am Tag des Europäischen Notrufs 112, dem 11. Februar, gab es also den ersten Blaulichtgottesdienst in der Großschönauer Kirche. Der Einladung der Kirchgemeinden Großschönau, Am Großen Stein und Oderwitz-Mittelherwigsdorf folgten zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehren, des THW und des DRK sowie Notärzte und Polizisten aus unseren Ortschaften. Die Kirche war voll, weil natürlich auch die Mitglieder der Kirchgemeinde gekommen waren. Ein schönes Bild! Die Besucher teilten das gute Gefühl der Gemeinsamkeit, der Zuversicht und der Dankbarkeit, wissend, dass der ehrenamtliche und berufliche Dienst für unsere Bürgergesellschaft ein sinnvoller ist, der auch auf diese Weise die nötige Anerkennung erhält. Die Präsentation der Einsatzfahrzeuge hatte allerdings ein wenig unter dem regnerischen Wetter gelitten. Inzwischen rückte nicht nur der Frühling heran, sondern auch die Hauptversammlung der Gemeindefeuerwehr vom 15. März. Der Vorbereitung dienten die Versammlungen der beiden Ortsfeuerwehren. Die OFW Waltersdorf traf sich deshalb am 8. Februar im Waltersdorfer Depot. OWL Norman Postler berichtete. Demnach hatte die FFW Waltersdorf Ende 2023 43 Mitglieder, 16 im aktiven Dienst, 21 in der Alters- u. Ehrenabteilung. Außerdem gibt es zwei passive Mitglieder und 4 Mitglieder der JFW.

Gemessen an den physisch und psychisch anstrengenden Einsätzen in den letzten Wochen des alten Jahres waren die acht Januarereignisse hier bei uns zum Glück ziemlich banal. Es ging um ausgelöste Melder, angebranntes Essen und Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen (VKU). Mancher Einsatz ist auch einfach überflüssig oder hinsichtlich der angeforderten Einsatzkräfte überdimensioniert. Das ist dann der Fall, wenn, wie am 19. Januar, infolge eine VKU eine Person in einem PKW als eingeschlossen gemeldet wird. Dabei geriet das Auto in der Kirchstraße mit der Fahrerseite so nahe an eine Wand, dass die an sich unverletzte Frau hinter dem Steuer nicht glaubte, aussteigen zu können. Sie galt als eingeschlossen. Die Beifahrerseite war allerdings frei zugänglich. Der Rettungsdienst war zur Stelle, und außerdem wurde dann noch die Feuerwehr alarmiert. Unsere Kameraden wurden an sich nicht benötigt, denn die verunglückte Fahrerin hätte auch ganz einfach vom Rettungsdienst aus dem Auto geholt werden können. Oder am 25. Januar, als wegen eines umgestürzten kleineren Baumes auf der Spitzkunnersdorfer Straße die komplette Gemeindefeuerwehr ausrücken musste. Es gibt bei den Alarmierungen leider einen Trend zur übermäßigen Anforderung von Feuerwehrpersonal durch die Integrierte Leitstelle in Hoyerswerda. Das liegt entweder an zu ungenauen Beschreibungen durch die Anrufer und /oder der unzulänglichen Ortskenntnis in der Zentrale. Dezentrale Leitstellen aus früheren Zeiten waren eben dichter am Einsatzgeschehen.

Wenn man nicht nur auf unsere örtlichen Ereignisse blickt, entwickelt sich der Wunsch, wieder einmal ein normales Jahr erleben zu können. Wobei die Vorstellungen von „Normalität“ natürlich recht unterschiedlich sind. Eine friedlichere Welt ohne Krieg und Konflikte wünschen wir uns alle, aber auch der zeitgemäße Homo sapiens neigt, wie schon seine Ahnen, leider zum Streben nach Vorherrschaft über andere, notfalls mit allen Mitteln. Weshalb der selbst lateinischen Laien bekannte, ursprünglich auf Platon zurückführbare Gedanke „Si vis pacem para bellum“, nicht vergessen werden sollte. Bei Wilhelm Busch treffen Fuchs und Igel aufeinander. Seine Verse haben unter dem Titel „Bewaffneter Friede“ schon vor weit über einhundert Jahren Beachtung gefunden und sind noch immer aktuell. Der Igel: „Und also bald macht er sich rund, zeigt seinen dichten Stachelbund und trotzt getrost der ganzen Welt, bewaffnet, doch als Friedensheld.“ Zum Glück liegen die Dinge auf örtlicher Ebene etwas einfacher. Hier geht es darum, eine gut ausgerüstete und handlungsfähige Feuerwehr zu haben, die uns hilft und uns schützt. Der 26. November war so ein Tag, an dem es um viel ging. Der Brand in der Kirchstraße mit seinen tragischen Folgen beschäftigt noch immer die Bürger der Gemeinde.

Es war wirklich an der Zeit, dass ein schöner Ausflug das übliche Geschehen um Einsätze, Übungen und andere Dienstleistungen abrundet. Deshalb zog eine starke Gruppe der Großschönauer Wehr Ende Oktober zu einem Wandertag gen Norden, um auf dem Berzdorfer See Schiffchen zu fahren. Das Wetter war windig und regnerisch, und der wirklich große See entwickelt auf diese Weise eine beachtliche Kulisse als ernstzunehmendes Gewässer. An Bord gab es auch ein Bierchen, niemand wurde seekrank, und danach folgte eine angenehme Einkehr im „Gut am See“ in Tauchritz. Es war ein schöner Ausflug. Am 4. November zog es die Feuerwehleute schon wieder nach Norden, besser gesagt, sie wurden zu einer unangekündigten Katastrophenschutzübung des Landkreises Görlitz alarmiert und an den Bärwalder See im Boxberger Ortsteil Klitten gerufen. Dort fand mit 270 Einsatzkräften eine Übung zur Bekämpfung eines Großwaldbrandes statt, die mit Erfolg absolviert wurde. Es ging um das Heranführen der Kräfte und das Bekämpfen des Feuers. Riegelstellungen und Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen sowie die Wasserversorgung über lange Wegstrecken waren wesentliche Elemente der Übung.

Das Setzen des Maibaumes ist nicht nur die erste öffentliche Veranstaltung des Kalenderjahres im Ort, sie ist außerdem ohne Zweifel beliebt und scheitert fast nie am Wetter. Im Gegensatz dazu ist die Durchführung des Herbstfestes als Abschluss des Jahres auf dem Großschönauer Feuerwehrdepot eher eine rätselhafte Veranstaltung. Wenn der Beschluss zur Durchführung erst einmal gefasst wurde, geht es um einige wichtige Fragen, wie: Passt der Termin in das Veranstaltungsgeschehen in der näheren Umgebung? Zu viele Konkurrenzveranstaltungen könnten die Gäste weglocken. Wird es brauchbares Wetter geben? Schließlich soll der größere Teil des Festes im Freien stattfinden. Etwas einfacher zu entscheiden sind der Ablauf, die musikalische Umrahmung und die Angebote zur kulinarischen Versorgung, denn dafür gibt es bewährte Vorlagen. Die Sogwirkung von Konkurrenzveranstaltungen einzuschätzen fällt schwer, ebenso die Beurteilung der Auswirkung eines Feiertags in der anschließenden Woche, wodurch mit Hilfe eines Brückentages ein sehr verlängertes Wochenende entstehen kann. Und beim Wetter kann man nur auf die Blauen Steine setzen, was gelegentlich auch schief gehen kann.

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